Damit du deine eigenen nachhaltigen Spülschwämme ganz einfach Zuhause herstellen kannst, erklären wir dir hier, wie du die Luffa-Gurke in deinem Garten anbaust. Die Luffa-Gurke ist auch unter dem Namen Schwammgurke oder Schwammkürbis bekannt oder auch unter dem wissenschaftlichen Namen Luffa aegyptica oder Luffa cylindrica. Sie ist ein Kürbisgewächs und kommt ursprünglich in heiß-feuchten tropischen Gebieten vor, wie zum Beispiel in Regionen Chinas oder Thailands.
Allerdings ist es auch in unseren Breitengraden möglich, die Schwammgurke anzubauen und Luffa-Schwämme daraus herzustellen. Ob als Spülschwamm oder als Putzschwamm – die nachhaltigen Luffa-Schwämme sind vielseitig einsetzbar.
Schritt 1: ANZUCHT DER JUNGPFLANZEN
Wir beginnen mit der Aussaat ca. Mitte April. Zunächst müssen die Samen ganz fein am unteren runden Ende mit einem Nagelclipser angeschnitten werden.
Unterstützend kann man die Samen für 24h in 25°C warmen Wasser in einem Zewa Tuch quellen lassen. Das erleichtert die anschließende Keimung.
Anschließend werden die Samen etwa 1-1,5 cm tief in Anzuchterde (am besten in Einzeltöpfen) eingebracht. Anzuchterde enthält wenig Nährstoffe, damit die Keimlinge angeregt werden, schnell tiefe Wurzeln zu bilden. In der Natur müssten sie in nährstoffarmem Boden ihre Wurzeln schnell ausbreiten, um in der Umgebung gegebenenfalls mehr Nährstoffe zu finden. Die Erde muss im Anschluss nur leicht angedrückt und ständig feucht gehalten werden. Stellt die Töpfchen auf jeden Fall an eine warme Stelle - die optimale Keimtemperatur beträgt 24°C - 27°C.
Die Luffa Pflanzen keimen je nach Sorte 3-4 Tage nach der Aussaat. Sobald die Keimblätter zu sehen sind, können die Pflänzchen etwas kälter weiterkultiviert werden (~22°C), da die Luffa Pflanzen sonst sehr schnell zur “Vergeilung” neigen.
Da Luffa-Gurken – ähnlich wie “normale” Schlangengurken – Kletterpflanzen sind, sollten ihnen kleine Rankhilfe (am Anfang reicht ein Stock oder ein Band von oben) zur Verfügung gestellt werden.
Schritt 2: EINPFLANZEN DER JUNGPFLANZEN
Der ideale Zeitpunkt, um die Pflanzen ins Freie zu setzen, ist nach den Eisheiligen im Mai. Ab diesem Zeitpunkt ist die Wahrscheinlichkeit für Bodenfrost sehr niedrig, was wichtig ist, denn die Luffa Pflanzen sind sehr frostempfindlich.
Die Pflanzen lieben Sonne und Wärme – wer also in seinem Garten ein Gewächshaus stehen hat: darin werden deine nachhaltigen Schwämme besonders gut reifen. Aber auch im Freiland ist die Luffa-Anzucht möglich. Eine Rankhilfe sollte allerdings immer gestellt werden.
Schritt 3: BEHANDLUNG DER PFLANZEN
Wer richtig motiviert ist, kann die ersten vier Seitentriebe der Pflanzen entfernen. So kann man vorbeugen, dass später viele Luffa-Gurken den Boden berühren – diese könnten sonst möglicherweise zu schimmeln beginnen. Wer düngen möchte, kann bei beginnender Fruchtbildung stickstoffhaltige Dünger nutzen (auch Kaffeesatz enthält neben anderen Nährstoffen Stickstoff).
Schritt 4: ERNTE DER FRÜCHTE
Die Schwammkürbisse benötigen, vor allem in unseren Breitengraden, die gesamte “Wärmeperiode”, um so reif wie möglich zu werden. Das bedeutet, dass die Luffa-Gurken so spät wie möglich geerntet werden sollten. Bei uns war dieser Zeitpunkt ca. Ende Oktober. Allerdings, je nachdem wie gut der Sommer war, kann möglicherweise auch schon eine Zwischen-Ernte durchgeführt werden.
Eine reife Luffa erkennt man an mehreren Faktoren. Wenn die Frucht reif ist, färbt sich die Schale langsam von grün über gelb bis hin zu braun. Oft sind die Früchte im gelben Zustand reif für die Ernte. Am aussagekräftigsten ist jedoch das Gewicht der Frucht. Sie wird, wenn sie reif ist, deutlich leichter, da sie das Wasser wieder zurück an die Pflanze abgibt. Ihr merkt also, wenn ihr eine grüne und eine gelb-braune Luffa hochhebt, meist einen deutlichen Unterschied am Gewicht. Ein weiterer Indikator dafür, dass eine Frucht reif für die Ernte ist, ist der “Klopftest”. Wenn man leicht gegen die Frucht klopft, sollte diese sich hohl anhören.
Schritt 5: WEITERVERARBEITUNG DER FRÜCHTE
Am besten werden die Früchte innerhalb weniger Tage nach der Ernte geschält. Im Anschluss muss das Gewebe, das aus dem Inneren zum Vorschein kommt, gut ausgewaschen und anschließend getrocknet werden. Dabei ist sicherzustellen, dass kein Restfruchtfleisch mehr im Schwammgewebe zurückbleibt, da dieses sonst leicht anfangen kann zu schimmeln. Ist das Schwammgewebe frei von Fruchtfleisch, kann die geschälte Luffa-Gurke beispielsweise mit Wäscheklammern an einer Wäscheleine aufgehängt werden – natürlich an einem trockenen Ort.
Das war es auch schon mit dem Anbau und der Ernte von Luffa-Schwämmen. Wenn du also einen Garten hast, dann starte doch jetzt und stelle deinen eigenen nachhaltigen Schwamm aus Luffa her! Dein Luffa-Schwamm: er ist langlebig, waschbar, regional (offensichtlich, da aus deinem Garten) und kann am Ende kompostiert werden! Was will man mehr?
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Falls du noch auf der Suche nach Luffa-Saatgut bist, das sich für unsere Breitengrade eignet, dann hier entlang. Unser Saatgut ist in Deutschland und Europa getestet und wir wünschen dir viel Freude damit!
Falls du keinen Garten hast oder nicht so einen grünen Daumen hast, kannst du natürlich deinen nachhaltigen Spülschwamm auch immer bei uns kaufen! Nicht ganz so regional wie aus deinem Garten, aber immerhin produzieren wir in Deutschland und Europa ohne den Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden und garantieren faire Arbeitsbedingungen!
